Norwegen 2019: Sognefjell – Galdhopiggen – Lom – Geirangerfjord – Maloy – Runde – Alesund

Montag, 03.06.2019 – 100 km

Kaum sind wir unterwegs, stehen wir vor eine Tunnelbaustelle . Wir müssen warten, bis uns ein „Führungsfahrzeug“ hindurch leitet. Es geht weiter übers Sognefjell (Passhöhe 1434m). Nach der Sagasäule biegen wir rechts ab zum Galdhopiggen-Sommerski-Senter. Über eine steile, private Mautstraße geht es ins Skigebiet auf 1850 m. Die Pistenpräperierungsarbeiten laufen in vollem Umfang – mehrere Schneekatzen sind im Einsatz – allerdings läuft heute kein Lift. Wir spazieren über einen langen Steg über den Permafrostboden zum Einstieg in die „Gletscherwelt“, die aber leider geschlossen ist.

In der Juvaszhytta fragen wir nach, ob die Möglichkeit besteht auf dem Parkplatz zu übernachten, aber die Hüttenwirtin rät uns, mit Blick auf die schlechte Wetterprognose, zur Rückfahrt ins Tal. Also fahren wir hinunter bis auf 1400m und übernachten auf einem Teilstück der alten Bergstraße.

Dienstag,  04.06.2019 – 116 km

Anscheinend sind die Lifte heute in Betrieb, denn auf der „verschlafenen“ Bergstraße ist heute morgen reger PKW und Busverkehr. Wir fahren bergab zum Raudberstultjonne und wandern von dort zu einem kleinen Bergsee.

Weiter geht es nach Lom. Nach Besichtigung der Lomskyrkja schlendern wir noch kurz durch das kleine Örtchen. Wir legen einen kurzen Fotostopp an der Kirche in Nordberg ein.

Kurz danach sehen wir am Straßenrand aufgereiht einige Oldtimer Traktoren. Da muß Dirk natürlich anhalten und sich alles genau anschauen. Wir werden freundlich eingeladen auf das Grundstück zu kommen, um all die alten Schätzchen genau in Augenschein zu nehmen. Leider können sich die beiden Männer nicht fachmännisch über die angesammelten Maschinen unterhalten, schade.

Über die 63 geht es weiter bis zum Aussichtspunkt Dalsnibba. Und unterwegs sehen wir tatsächlich einen Elch am Straßenrand. Dirk dreht bei der nächsten Möglichkeit, damit wir „unseren“ Elch fotografieren können. Leider ist er sehr Kamerascheu, wie ihr oben gut sehen könnt.

Die Privatstraße zum Aussichtspunkt wird um 19.30 Uhr geschlossen und die Übernachtung am Aussichtspunkt ist verboten. Also fahren wir ein Stückchen zurück und übernachten auf einem kleinen Parkplatz oberhalb eines Gebirgssees. 

Mittwoch, 05.06.2019 – 30 km – 30€

Leider haben wir heute morgen regnerisches und stürmisches Wetter, aber die Prognose verspricht ab 11:00 Uhr Besserung und so fahren wir hoch zum Aussichtspunkt (15€). Wir haben Glück und parken mit herrlichem Blick über den vom Nebel verhangenen Geirangerfjord und warten erst einmal ab. In regelmäßigen Abständen kommen die Busse mit Tagesausflüglern, die für einen Fotostopp hier anhalten. Eine Regenpause wird genutzt und wir wagen uns trotzt des Sturms auf den „Skywalk“. Die Aussicht ist einfach toll.

Dann gehts viele, viele Serpentinen hinunter in den Ort Geiranger auf den Stellplatz direkt am Hafen. Tatsächlich reißt der Himmel auf und wir wandern in der Abendsonne zum Grand Fjord Hotel, um meinen Geburtstagsgutschein einzulösen. Bei einem herrlichen Blick über den Fjord genießen wir das „skandinavische Buffet“

Donnerstag, 06.06.2019 – 132 km – 10€

Nach einem Spaziergang durch das Dorf Geiranger, zum Wasserfall und zur Kirche, geht es um 12.30 Uhr auf die Fähre nach Hellesylt (90,50€). Im Preis enthalten ist eine „kleine“ Reiseleitung auf norwegisch, englisch, mandarin (ganz wichtig, verstehen 90% der Menschen an Bord) und sogar deutsch. Über die 15 fahren wir zum Stellplatz in Maloy. 

Freitag, 07.06.2019 – 137 km – 21€

Das Display meines Handys ist zersplittert, also besuchen wir erst einmal den örtlichen Handyshop von Maloy. Zurück geht es durch den kleinen gemütlichen Hafen. Unser Ziel für heute ist die Vogelinsel Runde. Also zurück über die 15 auf die Küstenstraße 618 und 620 bis Aheim, danach über die 61 und die 654 bis zum Camping in Runde. Der freundliche Platzbesitzer rät uns noch heute Abend zur Steilküste zu wandern, da gegen 21:00 Uhr die Papageientaucher am aktivsten sind.

Also gehen wir nach dem Abendessen los, erst einmal den steilen Berg hinauf und dann weiter über das Hochplateau immer den Wegweisern und den anderen Hobbyornithologen nach. Unterwegs beobachten wir mehrere Skua (Raubmöven). Zielpunkt heute Abend ist jedoch der Fels der Papageientauchern. Die besten Plätze direkt an der Steilküste sind schon besetzt, aber jeder kommt zu seinem Recht – dem Blick auf die kleinen, quirlen Vögeln -, die hier zu Hunderten herumfliegen. Ein toller Abschluss für diesen Tag. 

Samstag, 08.06.2019 – 80 km

Bei strahlendem Sonnenschein erklimmen noch einmal das Plateau der Insel Runde und wählen jetzt den Rundwanderweg durch das Hochmoor zu den Vogelfelsen. Das Wetter hat sich verändert und Nebelschwaden und Wolken umhüllen uns,  die die Landschaft noch eindrücklicher und stimmungsvoller gestalten. Am Klippenrand empfängt uns das Geschrei tausender Seevögel und dann sehen wir sie auch, wie sie über dem blauen Meer schweben. Wenn wir uns trauen über die Abbruchkante der Steilkünste zu schauen,  können wir in die Brutkolonien der Dreizehenmöven und der Basstölpel unter uns klar erkennen. Unterwegs können wir auch einen Kormoran und ein Seeadlerpaar beobachten. Aber auch der herrlichen Panoramablick auf die uns umgebende Inselwelt belohnt den Aufstieg.

Etwas traurig verlassen wir am Nachmittag diesen schönen Ort und fahren weiter nach Alesund zum Hafen. Wir besichtigen die Altstadt, die wegen ihrer vielen hübschen Jugendstilhäusern so wenig dem Klischee norwegischer Städte entspricht. Schlendern am Hafen vorbei und übernachten auf dem Parkplatz des Aquariums

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