Zeit für die Wüste: Warten

„Die Wolken riechen nach Sandsturm“, sagt der Sherch. Nur noch unscharf erkennen wir die Silhouetten der Felsen auf der gegenüberliegenden Talseite. Aufgewirbelter Sand treibt durch die weite Ebene. Zwischen zwei Felstürmen dreht sich eine Sandhose. Unruhe macht sich breit.
Sherch sucht für uns einen geschützten und schattigen Platz auf der Nordseite einer Felsformation. Ganz ohne Hektik beginnen unsere Begleiter trotz des starken Windes mit der Zubereitung des Mittagimbisses. Wir fühlen uns sicher und gut aufgehoben. So warten wir voller Neugier und Spannung auf den Sturm. Sitzen nah an der Felswand, ruhen einfach aus, jeder auf seine Weise, schlafend, lesend, meditierend oder einfach dem wirbelnden Sand auf der Düne zuschauend. Der Wind wird lauter und ebbt wieder ab.

Ein starker Sandsturm bleibt aus, zog wohl auf der anderen Talseite an uns vorüber. 
Ruhe tritt wieder ein, Stille kehrt in die Wüste zurück. 

Geborgen im schützenden Schatten des Felsens essen wir zu Mittag, Salat und im Holzfeuer gebackenes Brot. Danach trinken wir den traditionellen süßen Tee, immer drei kleine Gläschen.
In der Wüste sagt man: Die erste bitter, wie das Leben.
 Die zweite süß, wie die Liebe und 
 die dritte sanft, wie der Tod. Und, ziehen wie Nomaden weiter, unserem Nachtlagerplatz entgegen.

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