Kirgistan 2004: Die Einladung bei Rosa’s Eltern

Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir zurück nach Tokmak. Dort erwarten uns Rosa’s Eltern zum Abendessen. Heute ist „fein machen“ angesagt. Rahim erscheint im schwarzen Anzug mit Weste und … einem karierten Oberhemd. Ayscha in einem westlich geschnittenem engen, langen Rock, einem schwarzen bestickten Oberteil und einem Blazer. Auch wir geben alles 😁: Unsere Männer mit Krawatte, Helene (sowieso) und ich im Rock. Ganz klar soll bei dem Gastgeber Eindruck gemacht werden, da es sich um eine „besser situierte“ Familie handelt. Ayscha erzählt uns, das beide Großväter von Rosa Akademiker sind. Da ich mich vor einer weiteren Mahlzeit fürchte, versucht sie mich mit der Bemerkung, sie habe Rosa’s Mutter um ein kleines leichtes Essen gebeten, zu trösten. Doch dort angekommen erwartet uns die gleiche „Fressorgie“ wie gehabt. Es gibt sicher 20 oder noch mehr verschiedene Speisen. Alle lecker und sicherlich mit viel Liebe zubereitet, aber wie immer äußerst fett. Die Tasse mit der Hühnersuppe hat z.B. ein Fettauge, was jedoch die Tasse komplett und in Höhe von ca. 1cm bedeckt. Leider ist unsere Gastgeberin kaum zu sehen, da ihr ganz offensichtlich bei dieser Speisenflut kaum Zeit für „smalltalk“ blieb. Daneben kämpfte die Küchencrew mit einem Gasproblem. Die Gaszufuhr für den gesamten Stadtteil war seit dem Morgen abgestellt. Man erklärt uns, dass, sollte durch einen Haushalt die Gasrechnung nicht gezahlt werden, die Zufuhr für den ganzen Stadtteil abgestellt würde. Wie Rosa’s Mutter es geschafft hat, so ein reichhaltiges Essen zuzubereiten und warm zu servieren ist mir unter diesen Umständen schleierhaft. Wir versuchen so wenig wie möglich zu essen und Dirk hält sich an die Hühnersuppe, die muss er nicht beißen.

Er kämpft bereits seit Tagen mit Zahnschmerzen und seine Wange ist deutlich geschwollen. Also habe ich ihm heute morgen aus unserer Reiseapotheke Antibiotikum verordnet. Wir hoffen, dass er so einen Besuch beim kirgisischen Zahnarzt vermeiden kann. In Deutschland ist Zahnarzt ja schon schlimm genug 😏, aber hier!?

Und das hier ist noch nicht die letzte Einladung für heute.

Trotz Zahnschmerzen und einem üppigen Essen bedauern wir es nach 2 Stunden mit interessanten Gesprächen in fröhlicher Runde wieder aufbrechen zu müssen. Beim Abschied wird auch hier eine Einladung für den nächsten Sommer ausgesprochen.

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